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Prof. Dr. Matthias Gottschaldt wurde 1939 in Berlin geboren und studierte an der Berliner Humboldt-Universität Medizin. Nach dem Mauerbau flüchtete seine Familie in die Bundesrepublik. Dort setzte Gottschaldt sein Studium fort. Im Alter von 24 Jahren promovierte er und wurde Facharzt für Neurologie. Mit 34 Jahren trat er – bereits habilitiert – die Chefarztstelle der neu zu gründenden neurologischen Klinik in Herford an. Zwei Jahre später wurde er zum Professor in Münster berufen. Dem äußeren Erfolg folgte allerdings der innere Stillstand: Matthias Gottschaldt litt unter einem Burn-out-Syndrom und einer daraus resultierenden Alkoholabhängigkeit.
Vorläufig berufsunfähig geworden, unterzog er sich mehreren stationären Therapien. Danach startete er in ein neues Leben. Er lernte, seine eigene Erkrankung zu akzeptieren und mit dieser in der Öffentlichkeit offen und ehrlich umzugehen. Dies ließ ihn für viele Betroffene zur Identifikationsfigur werden.
Noch während seines letzten Klinikaufenthaltes entwickelte er ein neues, schulenübergreifendes Konzept, das auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten ist: das Oberbergmodell.
Ein besonderes Anliegen war es ihm, leistungsorientierten, beruflich stark engagierten Menschen eine intensive und zeitsparende Therapie anzubieten, um die Rückkehr ins Berufsleben schnell zu ermöglichen.
Das Oberbergmodell setzte Professor Gottschaldt 1984 erstmalig in einer Klinik in Bad Salzuflen um. 1988 wurde die erste private Oberbergklinik in Hornberg (Schwarzwald) eröffnet, 1991 das zweite Haus in Extertal-Laßbruch (Weserbergland). Ende 1997 kam die dritte Klinik in Wendisch Rietz bei Bad Saarow nahe Berlin hinzu.
Matthias Gottschaldt beschreibt in seinem 1997 veröffentlichten Buch „Alkohol und Medikamente: Wege aus der Abhängigkeit“ das Oberberg-Therapiekonzept, um es Betroffenen und deren Angehörigen nahe zu bringen.
Im August 1998 kam der engagierte Arzt auf tragische Weise bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Um seine Lebensleistung, seine wissenschaftliche Pionierleistung und seinen offenen und ehrlichen Umgang mit seiner Erkrankung zu würdigen, gründete seine Witwe Dr. Edda Gottschaldt 1998 eine gemeinnützige Stiftung: die heutige Oberberg Stiftung Matthias Gottschaldt.